Bürgeranträge gegen das Gewerbegebiet Nord in Himmelkron

Bürgerantrag für Gemeinderatssitzung vom 14.12.2021

 

7. Dezember 2021

Der Streit um ein neues Gewerbegebiet in Himmelkron Nord spitzt sich zu. Das Bündnis gegen das Gewerbegebiet Nord in Himmelkron hat eine Online-Petition abgeschlossen und über 1.000 Unterschriften gesammelt. Die sind als  Bürgerantrag für die Gemeinderatssitzung nächste Woche eingereicht worden. 

 

Wie Klaus Emmerich, Sprecher des Bündnisses, auf Radio Plassenburg-Anfrage erklärte, würden die 375 Unterschriften aus Himmelkron auch ausreichen um ein neues Bürgerbegehren anzustoßen.

 

Das Gewerbegebiet Nord in Himmelkron, so die Argumente der Gegner, verletzte die Grundsätze des Landesentwicklungsprogramms Bayern (LEP). Für die Einwohner in den Ortsteilen Himmelkron, Gössenreuth, Lanzendorf und Kremitz befürchten sie weitere Emissionen, Lärm, Umweltbelastung, Versiegelung, Zerstörung der Natur und auch der Erholungsflächen sowie Beeinflussung des Mikroklimas.

 

Das neue Bündnis gegen das Gewerbegebiet Nord in Himmelkron hat sich im Sommer 2021 gegründet. Erklärtes Ziel ist es, das Gewerbegebiet doch noch zu verhindern.

 

Quelle: Radio Plassenburg

 

 

7. Dezember 2021

In Himmelkron wehren sich noch immer viele Bürger gegen das geplante Gewerbegebiet Nord. Die Gegner des Projekts haben mit einer Online-Petition über 1.000 Unterschriften von Unterstützern gesammelt und jetzt auch einen Bürgerantrag für die Gemeinderatssitzung nächste Woche eingereicht. Für ein Bürgerbegehren würden schon 375 gültige Unterschriften ausreichen. Das Himmelkroner Bündnis gegen das Gewerbegebiet Nord hat sich im Sommer gegründet. Es sieht darin eine Verletzung der Grundsätze des Landesentwicklungsprogramms Bayern. Das Gewerbegebiet bedeute eine Zunahme von Emissionen, Lärm, Umweltbelastung, Versiegelung und damit die Zerstörung der Natur.

 

Quelle: Radio Mainwelle

 

 

Bayerische Rundschau, 22.12.2021

 

Bürgerantrag für Gemeinderatssitzung vom 24.08.2021

Enttäuschend findet das Bündnis gegen das Gewerbegebiet Nord die Entscheidung des Gemeinderats Himmelkron, einen Bürgerantrag Abwarten  Niederschlagsabflussmodell Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland mit 10:4 Stimmen abzulehnen. Lediglich die Bürgerliste Zukunft Himmelkron unterstützte den Antrag.

 

Der Antrag vom 24.08.2021

 

"Nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamts Hof vom 23.08.2021 erstellen die Gemeinden entlang des Weißen Main über das ILE "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" ein Niederschlagsabflussmodell. Im Rahmen des Niederschlagsabflussmodells sollen sukzessive höhere Abflussmengen in allen Ortschaften simuliert werden. Mit einem Ergebnis ist in ca. einem Jahr zu rechnen.

 

Zum Schutz der Einwohner in Himmelkron und in den angrenzenden Gemeinden am Weißen Main beantragen wir (Antragstext):

 

 

Das Vorhaben Gewerbegebiet Nord in Himmelkron wird zurückgestellt, bis Ergebnisse des Niederschlagsabflussmodells des Fränkischen Markgrafen- und Bischofsland vorliegen. Auch das vorgesehene Bauleitverfahren hat Ergebnisse des Niederschlagsabflussmodells abzuwarten.  Die Öffentlichkeit wird über die Ergebnisse des Niederschlagsabflussmodells vorab informiert."

 

Die Auskunft des Wasserwirtschaftsamts vom 31.08.2021

 

"Die von Ihnen geschilderte Problematik ist bereits seit langem bekannt. Mehrere neuralgische Punkte im Einzugsgebiet des Weißen Mains stehen im Verdacht die Hochwasserproblematik zu verschärfen. Um die Auswirkungen genauer benennen zu können, hat sich u.a. die Gemeinde Himmelkron dafür eingesetzt dahingehend eine Untersuchung durchzuführen.

 

Die ILE "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland", mit Federführung der Verwaltungsgemeinschaft Trebgast, möchte daher nun ein sog. Niederschlags-Abfluss-Modell für das Einzugsgebiet des Weißen Mains von der Quelle bis zur Einmündung der Schorgast in Kauerndorf erstellen lassen. Momentan befindet sich dieses Projekt in der Ausschreibungsphase. Die Gemeinde Himmelkron beteiligt sich an dem Projekt, insbesondere wegen der im Raum stehenden Abflussproblematik im Gebiet. Ziel dieser Gefährdungsbetrachtung ist es die Auswirkungen von verschiedenen Bebauungen und Infrastrukturen auf die Hochwasserereignisse zu ermitteln. Wegen des großen Einzugsgebietes nimmt die Erstellung einige Zeit in Anspruch. Mit Ergebnissen kann voraussichtlich frühestens Ende 2022 gerechnet werden."

 

Das Unverständnis

 

Es ging im Bürgerantrag  vorrangig um den Schutz der Bürger. In unmittelbarer Nachbarschaft von Himmelkron, namentlich im Landkreis Hof und in Bindlach, hatte wir im Jahr 2021 Hochwasser mit verheerenden Auswirkungen zu verzeichnen.

 

Das Niederschlags-Abfluss-Modell würde die Möglichkeit eröffnen, für Himmelkron und alle 14 Gemeinden des ILE "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" jetzt umfassende Daten über Hochwassergefahren zu sammeln und diesen Gefahren koordiniert entgegen zu wirken. Führt die Gemeinde Himmelkron eine isolierte Hochwasserbewertung im Rahmen des Bauleitverfahrens für das Gewerbegebiet Nord durch, werden möglicherweise Fakten geschaffen, die gegen Ergebnisse des Niederschlags-Abfluss-Modells verstoßen.

 

Zum Pressebericht der Bayerischen Rundschau (zweiter Bericht):

 

Leserbrief zum abgelehnten Bürgerantrag